Entscheidungsfaktoren für die Märchenkrippe
Eltern
Viele Gedanken und Bedenken begleiten Eltern, wenn sie Ihr Kind einer Tageseinrichtung anvertrauen. Um sich mit der neuen Situation vertraut zu machen, ist es hilfreich, mehr über die Arbeit in unserer Einrichtung zu wissen, und uns kennen zu lernen. Wer sind die Personen, die jetzt immer für Ihre Kinder da sind, wer wird oder ist ihre Bezugsperson?
Über die Eingewöhnung lernen Sie unseren Alltag kennen, den Alltag, welchen Ihre Kinder durchlaufen werden. Sie sehen und erleben die Spiel–und Bewegungsangebote in unserer Krippe. Sie hören uns singen und erfahren wie wir arbeiten. Die Kinder werden langsam und geduldig eingliedert.
Diese Information bildet eine Basis des Vertrauens. Während der Eingewöhnung haben wir Sie gern bei uns. Sie begleiten ihre Kinder in die neue Erfahrung. Wir nutzen natürlich diese Gelegenheit nicht nur ihr Kind kennen zu lernen, sondern Ihr Kind durch Ihre Augen (die Perspektive der Eltern) zu erfahren. Erzählen Sie uns von ihrem Kind, die ersten Charakterzüge, kleine Angewohnheiten, ihre Vorlieben und ihre Lieblingsspiele. Somit bekommen wir eine Idee, wo wir sie abholen. Immerhin gestalten wir ab jetzt gemeinsam den weiteren Lebensweg.
Wir nehmen uns Zeit für Gespräche über die Eingewöhnung, die Entwicklung, den Tagesverlauf. Eltern benötigen eine Bestätigung, dass ihr Kind gut aufgehoben ist. Das es ihm/ihr gut geht. Er/Sie brauchen in dem Alter noch viel Zeit, Zuwendung, Liebe, Geduld und Verständnis.
Entwicklungsschritte und neue Fähigkeiten werden in Bild und Schrift festgehalten und dokumentiert. Diese werden den Eltern in einer Sammelmappe und in einer digitalen Fotosammlung mitgegeben.
Vorteile
Es gibt natürlich auch viele Vorteile, welche die Kinder von dem sozialen Kontakt zu anderen Kindern haben. Es ist immerhin eine feste Gruppe. Jeden Tag sehen die Kinder ihr Freunde und sie lernen sich gegenseitig einzuschätzen und beobachten sich untereinander. Sie lernen voneinander. Die Kinder, welche bereits länger in der Krippe sind, sind die Vorbilder und zeigen den „Neuen“ den Ablauf und die „Regeln“. Sie lernen auf einander Rücksicht zu nehmen, denn bereits beim Rutschen muss gewartet werden, bis die Rutschbahn frei ist. Bereits mit 18 Monaten beobachten wir, wie sich Kinder aufeinander einstellen. Sie pflegen ihre Freundschaften, indem sie Spielkameraden an die Hand nehmen, um gemeinsam zu spielen. Sie „reden“ auf ihre eigene Art und Weise und lernen sich auch ohne Worte zu verständigen. Es wird geteilt, aber auch gelernt seinen eigenen Willen durch zusetzten und das Lieblingsspielzeug zu verteidigen. Sie lernen selbständig sein und lieben es bei Aufgaben mit einbezogen zu werden.
Kindergarten
Die Krippe ist eine Vorbereitung zum Kindergarten.
Ab wann soll mein Kind zum Kindergarten gehen?
In vielen kommunalen Einrichtungen mit angegliederten Krippen gibt es nicht genügend Krippenplätze und die Kinder werden viel zu schnell aus der Gruppe „gezogen“ sobald sie das Alter erreicht haben, um sich in einer altersgemischten Gruppe des Kindergartens einzugliedern. Eintrittsalter für den Kindergarten wird bereits ab dem Alter ab 22 oder 24 Monaten angeboten. Wir empfehlen den Absprung in den Kindergarten ab 2 ½ Jahren.
Uns ist es wichtig, dass die Eltern diese Entscheidung selber treffen und viele Faktoren bei der Entscheidung mitberücksichtigen:
Oft (leider) ist der Übergang zum Kindergarten eine finanzielle Entscheidung. Dieses ist natürlich sehr bedauernswert, da die Reife des eigenen Kindes in den Hintergrund rückt. Aber es ist immerhin ein wichtiger Faktor für die finanzielle Lage der Familie und nachvollziehbar. Ein Krippenplatz wird immer teurer sein als ein Kindergartenplatz. Mit 12 Plätzen muss die Einrichtung einen höheren, Personalschlüssel vorhalten. Kleinkinder benötigen immerhin mehr individuelle Zuwendung, Geduld und Verständnis. In dem Alter unterscheiden sich viele Kinder voneinander in Bezug auf ihre Entwicklung, Reife, Schlafrituale, Essensrituale, Spielgewohnheiten und man sollte nicht verallgemeinern. Üblicherweise werden Kinder mit 2 Jahren in den Kindergarten integriert. Bisher hatten wir positives Feedback, dass die Kinder aus unserer Krippe sich schnell eingewöhnen und generell gut im Kindergarten zurechtkommen.
Jedoch hegen wir Bedenken und achten auf den Kindern ihren Entwicklungsprozess. Wir beobachten Kinder in diesem Alter, die gerade eine wichtige Phase der Selbständigkeit und Selbstverwirklichung durchleben. Die Trotzphase. In dem Moment, in dem sich ein Kind wohl fühlt und den Mut zum „selber-machen“ hat, wird ihm der Halt genommen und in ein neues Umfeld gestopft. Das Kind reagiert verunsichert. Seine Lebensphase schreibt vor: „Jetzt will ich, und muss ich meine Grenzen austesten.“ Doch weil das neue Umfeld (der Kindergarten) dem Kind gefallen soll, wird eine recht hohe Toleranzgrenze gesetzt, denn Einschränkungen und Zurechtweisungen könnten Unwohlsein generieren.
Da stellt sich die Frage, ob dieses Alter wirklich für einen Start im Kindergarten geeignet ist. Gerade jetzt muss ein Kind in seinen positiven Versuchen gestärkt werden. Es ist eine Zeit für Anerkennung und Lob, Grenzen setzten und Geduld haben. Da wird es in eine Gruppe mit maximal 20 anderen Kindern gesteckt und ist Teil einer „Herde“.
In unserer Krippe mit einer Gruppenraumgröße von 70 qm hat jedes Kind genügend Bewegungsfreiheit. Jetzt beträgt die Raumgröße im Kindergarten zwischen 40 bis und 47 qm. In der Krippe ist eine Bezugsperson überwiegend von morgens bis zur Abholung anwesend, kann den Tagesablauf des Kindes schildern und darüber berichten. Im Kindergarten fängt die Frühschicht bereits in einem anderen Gruppenraum oder auch einer anderen Gruppenzusammensetzung statt. Werden die Mitteilungen an die Gruppenleiterin des Kindes weitergeleitet? Ist wenigstens bei Abholung am Nachmittag eine Erzieherin aus der Gruppe des Kindes anwesend, um herauszufinden, ob es gegessen hat und wie lange es Mittagsschlaf gehalten hat? Gab es an dem Tag irgendwelche Auffälligkeiten? Diese Informationen gehen oft verloren.
In der Märchenkrippe unterstützen wir Eltern bei dem nächsten Schritt und bieten eine ausführliche Abschlussbesprechung zur abgeschlossenen Betreuungszeit.